Was sind und woher kommen die 12 Rauhnächte?
Manchmal sprechen wir nach Weihnachten von den mythischen Rauhnächten. Doch was sind sie genau und wo kommen sie her?
Als Rauhnächte werden zwölf Nächte in der Weihnachtszeit bezeichnet. Je nach Tradition beginnen sie am 20./21., meist jedoch am 24./25. Dezember und enden am 05./06. Januar.
Seinen Ursprung hat der Brauch in der Zeit zwischen den Jahren und dem Mondjahr:
Das Mondjahr hat 354 Tage. Die elf Tage bzw. zwölf Nächte, die zu den 365 Tagen des Sonnenjahres fehlen, mussten daher außergewöhnlich sein.
Deshalb galten die Rauhnächte als besonders günstig für übernatürliche Phänomene, Geisterbeschwörungen und magische Wesen, die ihr Unheil treiben.
Bonus:
Es gibt mehrere Varianten des Names. Dazu zählen Rauchnächte, Zwölf Nächte, Zwölfte, Innernächte, Unternächte und Glöckelnächte.
Die Herkunft des Names steht nicht endgültig fest, zwei konkurrierende Varianten gelten jedoch als wahrscheinlich:
- „Rauh“ ist ein sehr altes deutsches Wort, das „haarig“ bedeutet. Die Bezeichnung bezieht sich dann auf die pelzbekleideten Dämonen, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben sollen.
- Das „Rauh“ bezieht sich auf den Weihrauch, mit dem die Priester in dieser Zeit die Ställe beräuchert haben, um die Gebäude und das Vieh zu segnen und böse Geister zu vertreiben.
In vielen Gegenden in Europa sind spezielle Bräuche, Traditionen und Geschichten zu dieser besonderen Zeit bekannt. So gibt es Legenden von bösen Kobolden, besonderen Geistern wie der Wilden Jagd, Werwölfen, zauberkundigen Menschen und den Seelen von Verstorbenen. Zudem sollen Wahrsagerei und Wettervorhersagen möglich sein und Tiere sprechen können.
Weil diese besondere Zeit so gefährlich schien, galten viele spezielle Regeln und schützende Riten. Noch heute halten sich manche Menschen beispielweise an den Brauch, dass zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche gewaschen wird.
Also an den Rauhnächten ist einiges los!