Woher kommt und was bedeutet der Spruch „Ausnahmen bestätigen die Regel“?

Utensilien eines Richters: Hammer und Gesetzbuch. Symbolbild für die Erklärung des Sprichworts "Ausnahmen bestätigen die Regel".

Oft verwenden wir im Alltag das Sprichwort „Ausnahmen bestätigen die Regel.“ Doch was bedeutet das genau?

Wir nutzen den Spruch, wenn ein Sachverhalt einer Regel widerspricht und diese Regel dennoch gültig oder sinnvoll ist.

Beispiel-Regel: „Mit einer Krankheit Infizierte sind nach 2 wieder gesund.“

Es kann allerdings vorkommen, dass Personen schon nach 1 oder erst nach 3 Wochen wieder gesund sind. Die Beispiel-Regel dient dennoch als guter Richtwert.

Insgesamt ist das Sprichwort trotzdem in sich widersprüchlich: Es ist durchaus berechtigt, Regeln zu hinterfragen, wenn gegensätzliche Ausnahmen existieren. Deshalb nutzen wir den Spruch oft nur spaßhaft oder wenn wir einen Irrtum nicht zugeben möchten.


100-Wörter Bonus: Die Herkunft von „Ausnahmen bestätigen die Regel“

Die Redensart leitet sich von einem lateinischen Rechtsspruch ab, der uns durch den Römer Cicero überliefert wurde: „Exceptio probat regulam in casibus exceptis“ (Die Ausnahme beweist die Regel in den nicht ausgenommen Fällen)

Das heißt, wenn etwas an einem bestimmten Ort oder zu konkreten Zeiten verboten ist, ist es ansonsten erlaubt.

Beispiel: „Der Spielplatz ist von 20:00 – 08:00 Uhr geschlossen“ schließt automatisch ein, dass der Spielplatz zu allen anderen Zeiten geöffnet ist.

Das Sprichwort „Ausnahmen bestätigen die Regel“ ist also lediglich eine nicht so gute Zusammenfassung eines alten Rechtsgrundsatzes.

Sebastian

Ich bin der Mensch hinter 100WÖRTER. Beruflich mache ich ein bisschen was mit Schreiben, ein bisschen was mit Internet und ein bisschen was mit Organisation. Und irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf lange Texte im Internet. Deshalb habe ich 100WÖRTER gegründet und schreibe kurze Texte.

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2 Antworten

  1. Lasse Petersen sagt:

    *widersprüchlich

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