Bei welchen Temperaturen kannst du deinen Atem sehen?

Eine Frau steht im Winter auf einem schneebedeckten Weg und schaut auf einen See. Symbolbild für den Text, der erklärt, ab welcher Temperatur und wie viel Grad unsere Atemluft sichtbar ist.

Wenn es kalt ist, kannst du deinen Atem sehen. Doch ab welchen Temperaturen ist das möglich?

Das Phänomen hängt nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Luftfeuchtigkeit ab: Nur wenn es kalt UND feucht ist, wird der Atem sichtbar. Die Luft enthält dann so viel Wasser, dass unsere warme, ebenfalls feuchte Ausatemluft beim plötzlichen Abkühlen die Feuchtigkeit in Form von winzigen Wassertropfen abgibt. Diese Wassertropfen sind das, was wir dann sehen.

Es ist also nicht nur die Temperatur dafür entscheidend, ob wir unseren Atem sehen können. Erst bei -10 °C ist unser Atem unabhängig von der Luftfeuchtigkeit immer sichtbar.


Hier sind noch einige Bonus-Informationen für dich:

Damit du das Phänomen besser verstehst, erkläre ich dir noch einige Eigenschaften von Luft: Luft kann grundsätzlich Wasser aufnehmen. Wie viel Feuchtigkeit sie aber tatsächlich aufnehmen kann, hängt von ihrer Temperatur ab. Ist sie sehr warm, kann sie viel Flüssigkeit speichern. Ist sie sehr kalt, kann sie nur wenig Wasser enthalten.

Das ist der Grund, warum du, wie im 100-Wörter-Text oben erklärt, bei kalten Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit deinen Atem sehen kannst. Sind dann die im Beitrag angegeben -10°C erreicht, kann die Luft einfach nur noch sehr, sehr wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Deshalb wird dein Atem bei diesen Temperaturen immer sichtbar, egal wie groß die Luftfeuchtigkeit ist.

Dass wir unseren Atem sehen können, tritt daher meist nur bei niedrigen Temperaturen auf, also im Winter oder manchmal im Herbst oder Frühling. Im Sommer wirst du das Phänomen nicht so oft wahrnehmen können: Hier ist die Luft in der Regel so warm, dass sie immer die Feuchtigkeit unserer Atemluft aufnehmen kann. Dennoch kann es vorkommen, dass du etwa nach einem Regenguss und einem Temperatursturz auch im Sommer deinen Atem sehen kannst. Das ist nicht von der Jahreszeit abhängig, sondern vom Zusammenspiel von Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit.

Nach dem gleichen Prinzip entstehend übrigens auch Wolken: Wasser verdunstet durch Sonneneinstrahlung und Wind. Die Luft nimmt dieses verdunstete, gasförmige Wasser auf. Für die Wolkenbildung können nun zwei Sachen passieren:

  1. Es verdunstet so viel Wasser, dass die Luft keine weitere Feuchtigkeit aufnehmen kann.
    oder
  2. Die Luft kühlt ab und kann das bereits aufgenommene Wasser nicht mehr speichern. Das Wasser kondensiert und es bilden sich Wolken.

Letztlich stecken hinter der Wolkenbildung und dem Phänomen, dass du bei bestimmten Temperaturen deinen Atem sehen kannst, also die gleichen physikalischen Prozesse!

Sebastian

Ich bin der Mensch hinter 100WÖRTER. Beruflich mache ich ein bisschen was mit Schreiben, ein bisschen was mit Internet und ein bisschen was mit Organisation. Und irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf lange Texte im Internet. Deshalb habe ich 100WÖRTER gegründet und schreibe kurze Texte.

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2 Antworten

  1. Jan sagt:

    Das ist nicht korrekt! Es ist gerade Sommer, 18 Grad und mein Atem kondensiert trotzdem. Der Grund: es hat geregnet und nun abgekühlt. Die Luft ist vollständig mit Wasserdampf gesättigt, daher kann Atem auch im Sommer kondensieren.

    • Sebastian sagt:

      Hallo Jan,

      wie ich im Text geschrieben habe, ist es ein Zusammenspiel aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit, da hast du völlig recht. Die Jahreszeit ist da nicht der entscheidende Faktor. Ich schreibe dazu noch einen entsprechenden Hinweis in den Beitrag, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

      Viele Grüße

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